Schöne, heile Welt…

…in Münster, hab ich mir nur gedacht, als ich in eine der Nebenstraßen zum Schloss dieses Haus sah:

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Eine schicke Kombination sind die Wasserstreifen unter den Festern und der Dachrinne mit dem verbeulten Schild auf dem Bürgersteig. Die Krönung des Ganzen ist aber eindeutig die gekreuzigte Puppe links obencimg0313.JPG

– ein Sinnbild dafür, dass das Haus für alle anderen Münsteraner Häuser mitleidet…?

L.

Die deutschen Sicherheitsbeamten…

…sind ja nix gegen die Französkes, hab ich jetzt wieder festgestellt. Beide hab ich nämlich in den letzten zwei Tagen getestet, auf meinem Weg von Paris nach Münster und zurück.

So steh ich also Freitag Morgen am Security Check am Flughafen Charles de Gaulle im Norden von Paris und beobachte, wie der englische Gentleman vor mir nacheinander seine Jacke, seinen Gürtel und seine Schuhe auszieht – jeden Moment rechne ich damit, dass er die Hosen runterlassen muss und eine karierte Boxershort zum Vorschein kommt. Dies jedoch passiert nicht, die Beamten beschränken sich darauf, sowohl ihn als auch sein Handgepäck einer halben Leibesvisitation zu unterziehen.

Das liegt bestimmt an seinem gefährlichen Aussehen, denke ich mir nur leicht vergnügt – bis ich an die Reihe komme. Die Schuhe darf ich anbehalten, Mantel, Schal und Gürtel hingegen müssen aus und der Laptop aus der Tasche. Unbefangen tapse ich durch den Metalldetektor, der natürlich spontan zu piepen anfängt, woraufhin die Beamtin hinter der Schleuse auf mich zuhüpft, mit ihrem Handmetalldetektor bewaffnet.

Natürlich findet sie bei einem friedliebenden Menschen wie mir keine Waffe oder Ähnliches, was jedoch nicht heißt, ich hätte die Tortur überstanden. Nein, die Beamtin an der Röntgenmaschine (oder wie auch immer man dieses Durchleuchteding nennt) verschwindet mit ihrem Armen schon fast in meiner Tasche, bringt alle meine natürlich höchst persönlichen Dinge zum Vorschein (alte Kaugummipapierchen, nicht funktionierende Kulis etc.). „Aaa“, sagt sie dann plötzlich und hält die kleine Tube mit Shampoo in der Hand, die ich bei meinem letzten Hotelbesuch „geschenkt“ bekommen habe. Das ginge aber nicht, erklärt sie mir dann, das sei eine Flüssigkeit und die dürfe nicht mit ins Flugzeug. Verdutzt gucke ich sie an, aber ehe ich mich von diesem Schock erholen kann, zeigt der Kollege neben mir mit einem Schrei auf die Kolaflasche in meiner Hand. Auch diese sei nicht erlaubt, meint er dann, woraufhin ich erkläre, ich würde sie noch vor dem Abflug austrinken und dann brav in den nächsten Müll befördern – schließlich habe er ja Recht, ne Kolaflasche sei schon ne gefährliche Waffe, noch dazu, wenn sie nicht leer sei…

Auf meinen urkomischen Witz hin lacht der Beamt jedoch gar nicht, nein, seine Miene versteift sich und er sagt, ohne mich dabei anzuschauen: „Es könnte ja sein, dass da Gift drin ist.“

Da weiß ich nun wirklich nicht mehr, was ich sagen soll, packe meine Sachen und hüpfe Richtung Flugzeug davon.

Auf das gleiche Spiel hatte mich am Flughafen Dortmund beim Rückflug gefasst gemacht, extra jegliche Shampoos oder auch gefährliche Kolaflaschen in meinen Rucksack umgepackt und mit aufgegeben – und was passiert? Frieden. Kein Mensch verschwindet mit seinen Armen halb in meiner Tasche, den Gürtel kann ich ausziehen, muss ich aber nicht und die Menschen grinsen mich sogar an. Fazit – Franzosen sind doof, Deutsche nicht? Naja, wenigstens müssen die Franzosen nicht mehr damit rechnen, von wild gewordenen Terroristen mit Kolaflaschen attackiert zu werden…

L.

Mein Lieblings-Automat…

…will mir wohl nicht mehr seine treuen Dienste leisten. So funktioniert in unserer guten, alten Sorbonne zwar nur einer der vier Automaten, dieser jedoch lieferte mir seit eh und jeh meine Cola umsonst.
Immer nämlich wenn ich mein ein-Euro- oder zwei-Euro-Stück dort einschmiss, erschien links unten meine Cola und drückte ich dann auf den „Geld zurück“-Knopf, purzelte rechts unten mein Geld wieder raus. Manchmal gab Herzilein mir gar mehr wieder, als ich eingeschmissen hatte…

Das Beste dabei war, dass mein Lieblings-Automat so anscheinend nur mich behandelte, die anderen mussten immer brav ihre Cola bezahlen und guckten mich jedes Mal erstaunt an, wenn ich wieder meine „gratos“-Coke bekam.

Die guten, alten Zeiten, in denen ich nie Geld in die Uni mitbringen musste, weil ich mir ja für 5 Minuten immer eben mal irgendwo nen Euro leihen konnte, sind nun aber anscheinend vorbei! Skandalöserweise kam nämlich gestern kein Geld mehr raus, ja, mit Müh und Not kriegte ich meine wohlverdiente Cola…

Seht selbst, die Anzeige auf dem Automaten zeigt ganz klar „00“, vorher hatte ich immer noch 1 Euro Kredit nach dem Ziehen meiner Cola…

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Ich hoffe, das wird nicht zur Gewohnheit!

L.

Dramatische Lebensgeschichten…

…bekommen wir mit, als Telefonmäuse (siehe Am Telefoooon).

Und das sind dann meist Antworten, bei denen einem mulmig wird, wie zum Beispiel:

„Ist grade schlecht“, sagt die Grabesstimme, „Wir hatten heute einen Todesfall in der Familie.“

Oder: „Ich kann nicht, ich muss mich um meine querschnittsgelähmte Tochter kümmern.“

oder: „Ich bin zu 80 Prozent behindert, ich kann nicht…“

oder auch (mein Favourite): „Ich stecke gerade mitten in der Scheidung von meiner Frau, das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt…“

Also – wenn Ihr Spasss am Leben haben wollt, werdet doch auch Telefonmäuse… 🙂

L.

Der arme Mann…

…dachte ich nur, als ich neulich nach meinem 5minuten-Gespraech das Telefon auflegte.

In einem Anfall von WG-Verzweiflung da Schlafmangel da Durchgangszimmer hatte ich mich naemlich angemeldet, bei recherche-colocation.com, also bei einer WG-Suche und -Angebotsseite fuer Wohnungen in Paris. Schon vergessen hatte ich das aber zwei Tage spaeter und als ich dann den Anruf bekomme und mir jemand sagt, er haette meine Anzeige gesehen, da weiss ich erst gar nicht, worum es geht.

Also klaert er mich auf ueber meine Zimmersuche, die ja nicht mehr aktuell ist oder doch? Genau diese Frage stelle ich mir, als ich mit ihm rede und sage erst: „Oeeh, ich hab schon was..“, dann „Aber was bieten Sie denn an?“. So ist der Mensch gegenueber nach zwei Minuten komplett verwirrt und als ich dann auch noch anfange leise zu sprechen, weil mein Mitwohni nebenan ist, weiss Monsieur am anderen Ende der Leitung gar nicht mehr weiter.

So erklaere ich ihm die Situation, dass ich ein Durchgangszimmer hab, mich zwar wohlfuehle in der WG aber teilweise gar nicht schlafe. Mein Gespraechspartner versteht es halbwegs, muss sogar lachen und erzaehlt mir, dass auch er nicht weiss, ob seine Mitwohni wirklich geht oder nicht und wann sie, wenn sie geht, denn geht. So sage ich nach 5 Minuten hin und her, dass ich mich eventuell nochmal melde, wenn sich meine geistige Verwirrtheit verfluechtigt habe.

Zurueckgerufen hab ich dann doch nicht – nachdem mein Mitwohni mich darueber aufgeklaert hatte, wo Monsieur Wohnungsanbieter seine Wohnung anbietet – naemlich gleich neben Pigalle… und da gibt’s viel Licht, vor allem rotes…

L.

Klausurenstress…

…machen sich hier höchstens die Studis – nicht jedoch die Profs, wie es scheint.

Da komm ich heute also überpünktlich zu meiner Klausur um 13.00 Uhr und finde dort nur eine kleine Karine und einen kleinen Thomas, die sagen: „Duchêne (unser Prof) war kurz da und hat gesehen, dass die Klausur für 13.00 Uhr angesetzt ist. Dann meinte er: öch nee, ich hab noch nicht zu Mittag gegessen, wir fangen ne halbe Stunde später an und ist abgedampft.“ Ungläubig starre ich sie an, warte auf den großen Lachanfall, der aber leider nicht kommt. So setze ich mich resigniert neben die beiden auf die Treppenstufe, beobachte von dort aus, wie nach und nach alle anderen Klausurmäuse angedackelt kommen. Continue Reading →

Fanpost…

…hab ich auf meiner Myspace-Seite bekommen und zwar von Adil. Und damit auch Ihr mal ein bisschen Spaß im Leben habt, hier der Text…

hi how are you
iam adil from morroco i am 27 years old i am mecanic
(er ist mechanisch…?) and i live alone .its so hard to live alone
i have see your pic you are so beautiful and sex woman
(ich bin eine Sex-Frau?)
i love your smile and your beauty
you are the kind of woman that i love
i want you realy from my heart
you will be surprised but is the truth .i dont care for age
(und was soll DAS heißen? Der Typ ist 26 und ich 25…)
all i want is your heart and love and affection
in want you if you want me my yahoo is XXXXXXX
when i look at your pics .i know that i have no chance to pretty lady can a poor man like .
(ööhhh…Übersetzung?) you look like an american stars cinema (achso, aja – ich sehe aus wie eine amerikanisches Starkino…)
i love freansh leterature ans spanish and i speak 4 leanguges
(na, wenn er die genauso gut spricht wie Englisch, dann Petri heil…) and i love a history too
and i love to wach animals programs in tv
hahahahhah

Wenn man solche Verehrer hat, braucht man nun wirklich keine Feinde mehr…
L.

Ein großes Dankeschön…

…an alle Daumendrücker: es kam tatsächlich das dran, worauf ich mich beim Lernen konzentriert hatte. Was aber leider noch nicht heißt, dass es gut gelaufen ist…

Nachdem ich gegen halb vier Uhr morgens fast über meinen Makrozetteln eingeschlafen war, bettete ich mich noch für die letzte 5 Stunden der Nacht. Die jedoch wurde auf 4 Stunden reduziert, da mein Mitwohni eine Stunde lang noch auf seiner Tastatur rumtippte direkt neben meinem Ohr (und ich bin sicher, er hat nur gechattet und ist kein Stück weitergekommen mit seiner Masterarbeit…).

Frisch wie die Morgenröte saß ich also pünktlich um 10 Uhr oben im 6. Stock der Sorbonne und wartete auf den Prof, der prompt 5 Minuten zu spät kam. Inzwischen hatten die 10 Studis, die eigentlich nicht in den Raum passten, auf Treppenabsätzen Platz genommen oder sich mit den anderen doch noch irgendwie an die Tische gepfercht. Als wir dann endlich alle Aufgabenblätter vor der Nase an, legte sie los, die Klimaanlage – oder sollte ich sie lieber Presslufthammer nennen…?

Verzweifelt versuchte ich mich trotzdem zu konzentrieren auf Krugmans 3. Generation der Finanzkrisen, die einfach nicht mehr aus meinem Hirn purzeln wollten. So widmete ich mich nach mittelmäßiger Bewältigung der ersten Aufgabe der zweiten Aufgabe. Mit Freude stellte ich fest, dass es um die neue Makroökonomie ging, die ich mit Begeisterung gelernt hatte, da sie der einzige Teil war, bei dem der Prof uns nicht 3 Milliarden Gleichungen um die Ohren gehauen hatte…

Obwohl meine Beantwortung der Klausur alles andere als lückenlos war, kam ich grade so hin mit den 2 Stunden Zeit. Halb fröhlich hüpfte ich aus dem Raum und teilte dem kleinen Mitstudi neben mir mit, ich hätte immerhin einen Teil vollständig, den mit der Neuen Makroökonomie, juchuu. Daraufhin erklärte er mir, in der Aufgabe sei es nicht um Neue Makroökonomie sondern um finanzielle Integration gegangen…

Tja, dachte ich mir, Daumendrücken reicht da nicht- jetzt hilft nur noch Beten!

L.

Die internationale Makroökonomie…

…treibt mich gerade in den Wahnsinn. Morgen nämlich schreibe ich in dem Fach eine Klausur und bin noch gar nicht auf der Höhe.

Im Gegenteil, ich bin noch nicht einmal durch mit dem Stoff und die Folien, die ich schon bearbeitet habe, da kann ich den Matheteil nicht, das heißt, stellt Monsieur eine Frage diesbezüglich, bin ich – wie sagen die Franzosen so schön – foutue.

Dem Ganzen zuträglich ist mein Mitbewohner nicht wirklich, hüpft ununterbrochen um mich herum, singend, tanzend und durchdrehend. Nicht, dass er nichts zu tun hätte, nein, übermorgen müsste er EIGENTLICH seine Masterarbeit abgeben. Aber – Equatorianer sach ich da nur, die machen doch alle alles auf den letzten Drücker bzw. zu spät.

Deswegen bleibt mir nur noch eine Hoffnung – Ihr, liebe Leser. Und hier Euer Auftrag: morgen früh von 10 bis 12 Uhr kräftig Daumen drücken oder auch croiser les doigts (Finger kreuzen)!! Und wenn Ihr grad dabei seid, drückt die Zehen gleich mit, denn soviel Glück wie ich brauche, das gibts wohl kaum auf der Welt. Ihr dürft das auch gerne weitersagen, an alle Eure Freunde und Bekannten und beim Daumen- und Zehendrücken denkt mit an die kleine Karine, die ist genauso dans la merde wie ich…

Vielen Dank im Voraus.

L.